Eine Eigentumswohnung kann selbst bewohnt oder als Renditeimmobilie genutzt werden. Diese Nutzungsart kann die Betrachtung der Investitionskosten und der erwartbaren Rendite beeinflussen:
Wer selbst in der Wohnung lebt, rechnet nicht unbedingt penibel nach, wie viel er an Miete spart, weil er Eigentum erwirbt. Die Lage und Qualität der Wohnung kann wichtiger sein. Dennoch gibt es einige grundlegende Dinge, die beim Kauf einer Eigentumswohnung immer zu beachten sind.
Standort und Qualität
Der Standort bestimmt ebenso wie die Qualität der Eigentumswohnung, ob sie eigenen Wohnzwecken entspricht und ob sich dafür gegebenenfalls Mieter finden lassen. Beim Standort spielen wohl die Verkehrsanbindung und die umgebende Infrastruktur die größte Rolle. Hier gibt es aber differenzierte und gegensätzliche Wünsche. Die schöne Lage im Grünen auch ohne allzu gute Verkehrsanbindung kann für einen Single oder ein Paar, die passionierte Autofahrer sind, sehr reizvoll sein. Diese Menschen wünschen sich nicht allzu viel Trubel durch Familien mit Kindern und damit auch keine gute Verkehrsanbindung oder Schulen und Kindergärten in der Nähe.
Familien brauchen beides, Senioren brauchen wiederum den Arzt, den sie nötigenfalls zu Fuß erreichen. Wer eine Eigentumswohnung erwirbt, muss die eigenen Wünsche und das potenzielle beziehungsweise gewünschte Mieterklientel diesbezüglich im Auge haben. Keine unterschiedlichen Auffassungen wird es hingegen bezüglich der Qualität geben: Jeder Mensch möchte in einer schönen, sanierten Wohnung leben. Wenn die Qualität nicht so hoch ausfällt, muss der Kaufpreis deutlich sinken.
Die Qualität macht sich neben dem Sanierungszustand auch am Baujahr und dem Baustil fest. Es kann Abstriche bezüglich der Qualität geben, wenn ein denkmalgeschütztes Gebäude saniert werden soll, was steuerlich die größten Vorteile bringt (Abschreibungsmöglichkeit 90 bzw. 100 % je nach Eigen- oder Fremdnutzung).
Die wichtigsten Punkte zu Standort und Qualität:
Der Standort richtet sich nach den Wünschen der Bewohner.
Die umgebende Infrastruktur soll in den meisten Fällen gut ausfallen, das ist aber nicht immer zwingend.
Die Qualität und der Kaufpreis stehen in direktem Zusammenhang.
Investitionskosten und Rendite
Hierbei geht es um Planung und Struktur: Mieteinnahmen sind bei Vermietungsabsicht entsprechend des Mietspiegels der Kommune zu kalkulieren. Erwerber einer Eigentumswohnung, die vermieten möchten, sollten mit einer 80%igen Auslastung kalkulieren. Auch Unterhaltskosten müssen kalkuliert werden, des Weiteren auf der Habenseite die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten.
Unterbewertete Eigentumswohnungen sollten immer gekauft werden, in überhitzten Märkten wiederum ist stets Vorsicht geboten. Die Rendite einer Eigentumswohnung ergibt sich aus Mieteinnahmen (auch die ersparte Miete bei Selbstnutzung) versus Gesamtinvestitionskosten plus Wertsteigerung. Achtung: Es gibt auch einen Wertverfall bei Immobilien.
Die wichtigsten Punkte zu Investitionskosten und Rendite im Überblick:
Ist die Eigentumswohnung über- oder unterbewertet?
Welche Mieteinnahmen sind zu erwarten?
Welche Abschreibungsmöglichkeiten gibt es?
Wie hoch werden die Unterhaltskosten ausfallen?
Ist eine Wertsteigerung zu erwarten?
Unterlagen zum Erwerb der Eigentumswohnung
Zum Kauf der Eigentumswohnung gehören entsprechende Unterlagen auf der Käufer- und Verkäuferseite. Wer finanziert, muss der Bank sein Einkommen belegen. Die ersten beiden Punkte betreffen daher den Käufer, den Rest der Unterlagen muss der Verkäufer beibringen.
Diese Unterlagen werden benötigt:
Einkommensnachweis des Käufers
Nachweis über Eigenkapital beim Käufer
Grundbuchauszug
Auszug aus dem Liegenschaftskataster
amtlicher Lageplan und Flurkarte
Baulastenverzeichnis-Auszug
Altlastengutachten
Anliegerkostenbescheid
Entwurf des Kaufvertrages
Wohnflächenberechnung
Baupläne mit Grundrissen sowie Kubaturberechnung
Energieausweis und Energieeinsparnachweis
Objektfotos
Gebäudeversicherungspolice
Vertrag über die Hausverwaltung
Es lassen sich noch mehr Unterlagen beibringen, beispielsweise eine Bestätigung, dass es KfW-Fördermittel für die Sanierung geben kann, auch Gemeinschaftsordnungen für die Flächen, die Bewohner von Eigentumswohnungen gemeinsam nutzen (Keller, Garten, Dachboden). Diese Unterlagen müssen im Einzelfall angefordert werden, wenn das zwingend erscheint.
Gehen Sie keine unnötigen Risiken ein und lassen Sie sich kompetent beraten!